Sonntag, 13. November 2011

Ausserirdische Ambivalenz

Gewisse Themen verlangen Feingefühl. Mit einfachen "Ja"- oder "Nein"-Antworten wird man ihnen nicht gerecht. Gute Journalisten wissen das. Sie stellen in solchen Fällen die Ambivalenz der angesprochenen Thematik dar.

Ein vorzügliches Beispiel für den richtigen Umgang mit Ambivalenz ist die Behandlung des Themas "Ausserirdische" im Blick am Abend vom 8. November 2011. Unter der Rubrik "Neues aus Absurdistan" beschreibt ein Autor mit dem Kürzel "bö" auf Seite 3, dass 5000 US-Bürger per Petition von ihrer Regierung verlangt hätten, den "Kenntnisstand über ausserirdische Wesen zu veröffentlichen". Gar 12000 Amerikaner wollten per Petition erreichen, dass die US-Regierung eine ausserirdische Präsenz auf der Erde anerkennt.

























Offenkundig, so könnte man meinen, gehört so etwas ins Reich "Absurdistan". Aber wer weiss das schon? Können wir die Nichtexistenz von Ausserirdischen beweisen? Und vor allem: Kann man den Beteuerungen des Weissen Hauses, man habe "keine Hinweise auf die Existenz ausserirdischen Lebens", wirklich Glauben schenken?

Schwerlich. Und diese Tatsache berücksichtigt die BlaA-Redaktion: In derselben Ausgabe, nur eine Seite weiter, schreibt Alien-Experte Erich von Däniken (BlaA: "Ufo-Forscher und Erfolgsautor", erreichbar unter ausserirdisch@blickamabend.ch)  seine Kolumne "Ausserirdisch - Nachrichten aus dem All". Von Dänikens Text behandelt die Zeichnungen in Peru und Chile, die nur vom Weltall aus sichtbar sind. Er stellt die rhetorische Frage: "Wem eigentlich wollten unsere steinzeitlichen Vorfahren Zeichen geben, wenn nicht irgendwelchen Göttern?" (mit den "Göttern" sind bei von Däniken, was sonst, Ausserirdische impliziert). Ein überzeugendes Argument. Denn wie sonst ist zu erklären, dass "derartige Bodenzeichnungen auch in Saudi-Arabien, Jordanien und Syrien" vorkommen?















Denken Sie mal darüber nach, US-Regierung! Und seien Sie ehrlich. Sind die Aliens wirklich aus "Absurdistan" - oder ist es, wie der Ufo-Forscher sagt, eher wie bei den alten Ägyptern ("Die alten Ägypter wussten es: Das Auge des Horus sieht alles.")?

Was die alten Ägypter vielleicht wussten, ist für uns kaum mehr zu beantworten. Und dass es zwischen Himmel und Erde mehr Ding' gibt, als unsere Schulweisheit sich träumt, wusste der Däne Hamlet schon Jahrhunderte vor von Däniken.

Dieser Ambivalenz wird der BlaA vom 8. November mit seinem gekonnt widersprüchlich gehaltenen Alien-Double-Feature voll und ganz gerecht.

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