Donnerstag, 16. Februar 2012

Von Saftschubsen und Whitneys Hirninfarkt

Heute, 16. Februar 2012, schreibt BlaA auf S. 9 (Ressort Wirtschaft) über das Verbot der Werbekampagne der Fluglinie Ryanair. Die Werbung, so der Titel, mache die abgebildeten Flight Attendants "zum Objekt".

Das Foto der Frau im Bikini zeigt BlaA dazu gross. Und fügt an, die Werbung sei laut den britischen Werbewächtern der Advertising Standards Authority (ASA) "besonders zweideutig".


Die Aussage, die Werbung sei "besonders zweideutig", haben wir vom BlaABlog bei verschiedenen anderen Artikeln zum selben Thema nicht gefunden. Es heisst da, die Werbung (einer halbnackten Stewardess neben dem Preissschild 9.99, das BlaA nicht zeigt und den Worten: "Red Hot Fares & Crew") sei "sexually suggestive" - was eher Unzweideutiges meint. Was die ASA ebenfalls mehrmals erwähnt: Die Werbung sei ganz einfach "sexist".


Eindeutig ist dann, dass Ryanair nicht die einzigen sind, die "Frauen zum Objekt" machen. Auf der Titelseite wird der Artikel mit den Worten "Saftschubsen zu freizügig" angepriesen.

Saftschubsen. Mehr zum Objekt machen kann man sprachlich kaum. Auf der Frontseite der besten Tageszeitung der Schweiz. Sexismus gehört scheinbar einfach dazu beim BlaA.

Was ebenfalls dazugehört sind die "Bodychecks" von Dr. Adel Abdel-Latif. Er prüft Stars regelmässig "auf Herz und Nieren". Am liebsten, wenn sie todkrank sind oder schon tot.

Heute ist - wie schon bei Glogger anfangs Woche - Whitney Houston dran. Der Doktor impliziert im Titel, die Todesursache der Sängerin zu kennen: "Woran starb Whitney Houston wirklich"?

Was folgt, sind diverse Möglichkeiten. Vielleicht war es so: Ein "Beruhigungsmittel- und Alkoholmix" liess Whitney in der Badewanne einschlafen und ertrinken. "Denkbar", meint der Doc.

Ebenso "denkbar" ist ein paar Zeilen weiter die Variante "Herz- oder Hirninfarkt". Das könne bei Langzeit-Kokainkonsumenten durchaus sein.

Ich habe meinen Kollegen Mad Crawler gefragt, was er denn von Whitney Houstons Tod halte, rein vom gesundheitlichen Aspekt her. Er ist zwar kein Arzt, aber auch er denkt gerne nach.

Crawler sagte: "Es ist äusserst denkbar, dass Houston leicht angesäuselt auf einer Seife ausutschte, hart mit der Schläfe an der Badewannenkante aufschlug und nachher ertrank. Denkbar auch, dass das Wasser zu heiss war und Whitney deshalb das Bewusstsein verlor, nachdem ihr Kreislauf nicht mehr mitmachte. Denkbar ist gar ein Mordkomplott: Wo war ihr Bodyguard, als Whitney starb? Denkbar auch, dass Whitney freiwillig aus dem Leben schied. In der Badewanne - ein Klassiker. Brauchen Sie noch mehr, Franky?"


"Nein", sagte ich - im festen Wissen, dass die übermässige Beschäftigung mit dem Thema unweigerlich zum Hirninfarkt führt.

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