Montag, 30. Januar 2012

Glogger und das Dschungelcamp

Auch wenn Sie es nicht zugeben wollen: Auch Sie haben sich mindestens einmal dieses Dschungelcamp angeschaut. Wenn nicht am TV, so doch im Internet. Oder in einer Zeitung. Es gab kein Entkommen. Im Blick am Abend jedenfalls ganz sicher nicht. Dort beherrscht es seit Beginn die Titelseiten und den Kulturteil (jeweils mit Doppelseiten).

Es ist nicht weiter erstaunlich, dass der BlaA aufs Dschungelcamp setzte. Die Sendung war beliebt. Sie war täglicher Lieferant professionell konstruierter Geschichtchen und Skandälchen und nicht zuletzt einer täglichen Dosis nackter Haut. Dazu kam ein durchgeknallter Schweizer Dschungelbewohner. Ein Mix, wie gemacht für den BlaA und viele weitere Medien.

Interessant ist dann, wie sich heute (Montag, 30.1.2012) auch BlaA-Autor Helmut-Maria Glogger zum Dschungelcamp äussert. Sein Mail ist an Brigitte Nielsen adressiert.  Betreff: "Beschiss" (warum das Dschungelcamp genau "Beschiss" sein soll, erschliesst sich mir allerdings nicht).

Wie auch immer, Brigitte Nielsen wird Gloggers Mail kaum erhalten, weil der seine Mails ja nicht abschickt. Gut möglich, dass sogar eine wie Nielsen den Autor verklagen würde wegen des Textes.

Denn Glogger scheint die Nielsen - und das Dschungelcamp - nicht zu mögen. Angefangen mit einer Anspielung auf übermässigen Alkoholkonsum ("zwischendurch soffen Sie im Tessin" - das ist allerdings kaum ein Geheimnis, hatte die Nielsen ihre Sucht doch mit einer Reality-TV-Show erfolgreich vermarktet) kommt Glogger zum Schluss, dass Nielsen "das pure Nichts" verkörpere, "das grassierende Trash-Virus" sei, ausserdem ja gar nicht gut aussehe ("Schlabberhose statt straffer Bauch", "Null-Busen-Pracht wie Micaela" - merke: Wer das Nichts verkörpert, soll gefälligst wenigstens einen straffen Körper haben). Kurz, Nielsen sei "neuen Wahn" verpflichtet, über welchen Glogger dichtet: "Sei banal und ein Banause, dann kommt das Geld wie warme Brause!"

Man weiss nicht, ob Glogger mit dieser Tirade in Wirklichkeit nicht eine unfreiwillige Blattkritik am eigenen Produkt vornimmt. Denn er gibt der Nielsen Saures, obwohl sein Arbeitgeber täglich mit exakt jenen Menschen und ihren Geschichten seine, und damit auch Gloggers, Brötchen verdient (Brigitte Nielsen wird heute prominent oben auf der BlaA-Front abgefeiert, sowie im Kulturteil auf den Seiten 14-15). Kollege Franky Armee faselte nach dem Lesen von Gloggers Kolumne etwas von "Projektion". Auch das weiss man natürlich nicht.


In eigener Sache: Franky Armee und Mad Crawler (meine Wenigkeit) entfliehen dem Schweizer Winter. Keine Angst, wir gehen nicht ins Dschungelcamp. Aber in den vergangenen vier Monaten waren wir dermassen banal und banausig, dass wir mit dem BlaABlog bis jetzt Fr. 14.45 mit Werbung verdient haben. Es reicht also für einen Schirmchen-Drink zum Teilen am Strand - und das lassen wir uns nicht entgehen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle LeserInnen!

In zwei Wochen sind wir wieder für Sie da. Vielleicht hat einer von uns während der nächsten 14 Tage Zeit und Wifi, um hier über den BlaA zu schreiben. Sicher ist es nicht. Bis wir zurück sind, nehmen wir aber gerne wie immer Ihre Kommentare entgegen - oder Ihre Mails mit Ihren geschätzten Story-Vorschlägen.

Freitag, 27. Januar 2012

Wertvolle BlaA-Tipps fürs Wochenende

Der Blackout ist vorbei, das Wochenende kann kommen. Heute Freitag, 27.1.2012, gibt uns Blick am Abend zwei äusserst wertvolle Tipps auf den Weg. Wir möchten sie Ihnen natürlich nicht vorenthalten. Wenn Sie diese Tipps befolgen, kann eigentlich fast nichts schief gehen!

1.) "Lipgloss auf den Augenlidern hält nicht." Wir raten allen dringend, den Tipp von Mad Crawlers Lieblingsrubrik "Beauty-Streetlook" (zu Deutsch: "Schönheits-Strassenaussehen") zu beachten. Gerne geben wir noch weitere Tipps dazu: Lipgloss hält auch in den Ohren schlecht. Zahnpasta bitte nur im Mund verwenden (allerdings: nicht essen!). Haargel hingegen klebt und schmeckt grauenhaft bitter - verwenden Sie es also niemals als Lipgloss! Und einen haben wir noch: Mascara gehört nicht an die Achselhaare.

2.) "Denken Sie sich mal wieder etwas Schönes für Ihren Schatz aus." Das stand heute im Widder-Horoskop. Auch wenn Sie nicht Widder sind - oder Sternzeichnen grundsätzlich boykottieren: Der Tipp ist gut. Wir verstehen einfach nicht, warum der Tipp als "Flop" bezeichnet wird - aber das hat beim BlaA-Horoskop ja grosse Tradition.

Bevor wir Sie jetzt mit all diesen wertvollen Tipps ins Wochenende verabschieden, möchten wir Ihnen noch die Worte des BlaA-Chefredaktors mitgeben. Er entschuldigte sich heute für das gestrige Nichterscheinen des BlaA ("ich hoffe, Sie haben uns vermisst" - eine rhetorische Frage) und hielt fest: "Ein Abend ohne Abendzeitung. Wie ein Zugbillet ohne Zug."


Genau so ist es. Man könnte sogar sagen: Ein Abend ohne Abendzeitung: Wie ein Strom ohne Steckdose. Ein Gratiseintritt ohne Eingangstür. Alkohol ohne Whisky. Etcetera. Und schönes Wochenende.

Donnerstag, 26. Januar 2012

BlaABlog: Solidarität für Blick am Abend

Sehr geehrte LeserInnen und Leser

Sie haben es sicher mitbekommen: In Zürich fiel heute (26. Januar 2012) der Strom aus. Um die Mittagszeit kapitulierte die Redaktion und schrieb bei Twitter:

WIR KOMMEN WEGEN  DEFINITIV NICHT RAUS. SORRY, LIEBE LESER.  INFORMIERT WEITER.


Eigentlich seltsam, dass der gemäss Ringier "modernste Newsroom der Schweiz" der angeblich "24 Stunden am Tag auf allen Kanälen" spielt (das stimmt nicht, wir lesen blick.ch 24 Stunden lang, und ab 1 Uhr morgens tut sich dort gar nichts mehr), keine Notstromlösung für solche Fälle zu haben scheint.


Ganz im Gegensatz zu Ringier hätten wir trotz Stromausfall noch genügend Saft, um hier über den Blick am Abend zu schreiben.


Doch aus Solidarität tun wir das nicht. #Blackout, auch beim BlaABlog.


Machen Sie mit! Irgendetwas müssen Sie ja tun, um das leere Gefühl, das Sie jetzt in Tram, Bahn und Bus ohne BlaA beschleichen wird, loszuwerden. Also hören Sie sofort auf zu lesen. Diesen Blog. Und ganz sicher das Buch, das sie jetzt endlich einmal auf der Heimfahrt lesen wollten. Seien Sie solidarisch, lesen Sie nicht.


Gemeinsam für den BlaA,


Hochachtungsvoll
Franky Armee und Mad Crawler

Mittwoch, 25. Januar 2012

Hilfe, Blick am Abend erklärt US-Politik!

Es ist schön, richtig und wichtig, dass sich die beste und beliebteste Abendzeitung der Schweiz beinahe täglich auch relevanten Themen (wie Kollege Armee zu sagen pflegt: "Relevanz, Relevanz, Relevanz!") widmet. Heute (Mi., 25.1.2012) etwa gibt es auf S. 2 einen 2-spaltigen Kommentar über Mitt Romney, einen der republikanischen Bewerber auf die Wahl zum US-Präsidenten. Der Artikel heisst: "Steueroptimierer Romney verstehen."

Um dieses Thema gut kommentieren zu können, ist es hilfreich, die USA und ihr politisches System zu kennen. Ausserdem ist es nützlich, über die neusten Entwicklungen des republikanischen Wahlkampfes informiert zu sein.

Der BlaA schreibt über Mitt Romneys "Steueraffäre" (die Tatsache, dass Multimillionär Romney einen substantiell tieferen Steuersatz als ein US-Mittelständler hat): "Der Republikaner Romney gehört zu den 0,006 Prozent Superreichen im Land, zahlt aber weniger Steuern als der Durchschnittsamerikaner."

An dieser Aussage sind zwei Dinge problematisch. Erstens gibt es mehr als 0.006 Prozent Superreiche in Amerika (auf 311 Millionen Einwohner wären das gerade mal 18'660 Superreiche). Die Zahl 0.006% trifft ungefähr zu, wenn Romney im Jahr 2009 über 10 Millionen Dollar Einkommen versteuert hätte (siehe hier). Eine seltsame Definition von "superreich" (was ist mit Millionären und Milliardären, die weniger als 10 Millionen Einkommen versteuerten? Sind das keine Superreichen?). Zweitens bezahlt Romney selbstverständlich nicht "weniger Steuern als der Durchschnittsamerikaner". Romney bezahlte in den vergangenen zwei Jahren rund 6,2 Millionen Dollar - der Durchschnittsamerikaner könnte so viel im Leben nie bezahlen. Gemeint hat der Autor wohl, dass Romney nur 13-15% Steuern bezahlen musste, während es beim US-Mittelstand gerne 25% und mehr waren.

Aber genug gerechnet. Wir wollen ja "Steueroptimierer Romney verstehen". Auch da hilft der Kommentator gerne. Die Frage, warum die "Steueraffäre gerade jetzt ans Licht" kam, beantwortet der Blick am Abend mit den Worten: "Weil es Romney gerade so gut lief. Seine Mitbewerber Gingrich, Santorum und Paul hatte er zuletzt abgehängt. Da hilft nur der ganz grosse Hammer."

Tatsache ist: Den "Hammer" hat Romney selbst ausgepackt, er kam nicht einfach so "ans Licht". Zwar hatten Romneys Konkurrenten schon länger darauf gedrängt, dass er sein Vermögen und seine Steuern offenlegte - Romney hat aber den Zeitpunkt dieser Veröffentlichung selbst gewählt (man könnte zum Beispiel darüber spekulieren, ob Romney den Steuer-Hammer deshalb jetzt auspackte, damit dieser bei den nächsten Primaries in Florida bereits wieder etwas vergessen sein wird).

Eins ist sicher: Romney tat es sicher nicht jetzt, weil es ihm "gerade so gut lief" - in Wirklichkeit hatte nicht Romney Gingrich, sondern Gingrich Romney "zuletzt abgehängt". Oder hat BlaA verdrängt, dass Romney am Samstag, 21.1.2012 mit 28% der Stimmen in South Carolina gegen Newt Gingrich (satte 40% der Stimmen) verlor?

Dienstag, 24. Januar 2012

Was soll das "weltschönste Füdli" dürfen?

Michelle Hunziker wird heute (24. Januar 2012) 35 Jahre alt. Und mit ihr natürlich auch Michelles Allerwertester. Blick am Abend kommt das gerade recht: Oben auf der Front zeigt man gerne eine leicht bekleidete Frau. Und gerne auch Frauen mit schönem, nun, Füdli. BlaA mit seinem pars pro toto:

Etwas enttäuscht war ich schon. Es geht um das "weltschönste Füdli" - gezeigt wird bloss die Vorderseite der Jubilarin. Immerhin wird Michelles Hinterteil im hinteren Teil des BlaA gewürdigt - mit einem Bild auf S. 16-17.

Allerdings dreht sich der Text dann leider gar nicht um die Hauptsache. Das Füdli wird mit keinem Wort erwähnt. Titel: "Der schönste Geburtstag". Text: 20 Zeilen. Rechts sehen Sie zehn davon. Der BlaA-Wunsch an die Trägerin des weltschönsten Füdli: "...dass alles so bleibt, wie es ist" (Michelle und ihr Füdli sind ja beide "super verliebt".

Das ist seltsam. Denn einen Monat zuvor (21. Dezember 2011) wünschte BlaA den beiden noch etwas ganz anderes!

Wiederum auf der Front stellte die Schweizer Abendzeitung enttäuscht fest: "Michelle liebt schon wieder Italo: Wie wärs mal mit einem soliden Schweizer?" (Wir lernen: Italiener sind nicht solide).

Der Lead zum dazugehörigen Text lautet: "Michelle Hunziker ist frisch verliebt. Wie immer in einen Italiener. Das klappte noch nie."

Dass die Nationalität von Michelles Liebhabern das Liebesglück verunmöglicht, daran hätte ich nun nicht gedacht. Zum Glück gibt es den BlaA. Eigentlich logisch: Ein "solider Schweizer" muss her, was sonst! Das weltschönste Füdli in italienischer Hand - ein klarer Fall von berechtigtem Füdlineid. Weniger schön ist aus journalistischer Sicht aber der Rückzieher der BlaA-Redaktion zum Geburtstag. Wie viel stärker wäre doch gewesen, weiter darauf zu pochen, dass Michelles Hintern schon bald in solide Schweizer Obhut kommt! Wo er dann auch bleiben würde. Ganz bestimmt. Und ganz nach dem Motto: Ihr Arsch gehört uns.

Freitag, 20. Januar 2012

Gute Neuigkeiten zum Wochenende

Ich bin keine Frau. Es ist darum schwierig zu beurteilen, ob es sich bei den heutigen (Freitag, 20. Januar 2012) "Good News!" auf der letzten Seite des Blick am Abend wirklich um gute oder eher weniger gute Neuigkeiten handelt. Da steht nämlich, dass Forscher (wieder einmal - in einem Jahr wird eine andere Forschergruppe erneut das Gegenteil behaupten) herausgefunden haben wollen: "Den G-Punkt gibts nicht".

Mein erster Gedanke war aber: Eigentlich schade. So einen G-Punkt hätte doch jeder gern (oder sehe ich das falsch? Sie können mir Ihre Gedanken gerne als Kommentar hinterlassen, hochverehrte LeserInnen). Ich jedenfalls hätte eigentlich ganz gerne einen.

Wie auch immer: Wir Männer waren während der letzten 60 Jahre noch so gerne bei der Suche nach dem G-Punkt behilflich. Und ich hoffe, dass wir das noch weiterhin sein dürfen. Da zumindest dürfte mir kaum einer widersprechen.

Mittwoch, 18. Januar 2012

Zwischen leicht und doppelt so schwer

Heute (Mittwoch, 18.1.2012) erfreuten wir uns ob der im November 2011 frisch geschlüpften Skorpionkrustenechse aus dem Zoo Zürich. (Kollege Franky Armee bekommt immer diesen verzückten Gesichtsausdruck, wenn irgendwas mit Tieren zu tun hat). Zu bewundern ist das Echslein auf der entsprechenden Regionalseite (S. 12). Die Antwort auf die Frage, wie schwer es denn bei seiner Geburt war, liefert Blick am Abend gleich im ersten Satz: Das Echsenbaby wog "gerade mal zwischen 20 und 42 Gramm". (Der Meldung des Zoos ist zu entnehmen, dass Jungtiere dieser Echsenart normalerweise "zwischen 20 und 42 Gramm" wiegen - über das exakte Geburtsgewicht der Zürcher Echse schweigt sich die Meldung hingegen aus).

Wir glauben deshalb gerne, dass die Schätzung (zwischen 20 und 42 Gramm) auf das neue Jungtier zutrifft. Diese eher lockere Art im Umgang mit Fragen des Gewichts müsste unserer Ansicht nach  Schule machen. Wir haben soeben beschlossen, mit gutem Beispiel voranzugehen. Auf die Frage der Lebensfreundin oder Ehefrau, ob man etwa zugenommen habe, antworten wir von nun an mit den Worten: "Nein, ich wiege immer noch zwischen 90 und 180 Kilogramm".

Dienstag, 17. Januar 2012

Falsche Frau mit Drachen-Tätowierung

Hollywoods Version von "The Girl With The Dragon Tattoo" ist zwar etwas spannender als die schwedische Originalverfilmung des Welt-Bestsellers - sie hat aber einen störenden Makel. Er heisst Rooney Mara. Die Amerikanerin spielt die Hauptrolle der Lisbeth Salander zwar passabel, kommt aber leider bei weitem nicht an das Original Noomi Rapace heran. Rapace spielt Salander derart eindrücklich, dass es sich allein ihretwegen lohnt, "Verblendung" auf schwedisch zu schauen.

Heute Dienstag, 17. Januar 2012, spekuliert die Kultur-Abteilung des Blick am Abend darüber, ob die Rolle Rooney Mara "auffrisst". Die Antwort gibt sie im letzten Abschnitt auch gleich: Nein, keine Sorge, alles ok, nur eine Rolle.

Rooney Mara als Rooney Mara (l.), Noomi Rapace
(und nicht Rooney Mara) als Lisbeth Salander (r.)
Da sind wir aber froh, dass "hartes Training, Piercing und Punkstyling" die Schauspielerin nicht aufgefressen haben. Eigentlich erstaunlich. Noch erstaunlicher ist, dass die im BlaA abgebildete Lisbeth Salander (siehe Bild rechts) gar nicht Rooney Mara "nach ihrer Verwandlung" ist. Sondern eben die Schwedin Noomi Rapace.

Rooney Mara als Lisbeth Salander
Zum Vergleich: das hier links ist Rooney Mara im neuen Film. Die Fotoabteilung des Blick am Abend sollte wohl öfter ins Kino gehen. Zu viel Arbeit kann zu "Verblendung" führen bei der Bildauswahl.

Mittwoch, 11. Januar 2012

BlaA-Tippfehlergala, die Dritte

Gestern auf der BlaA-Front: Sepp Blatter schwingt wegen Shakira seine "Hüf-". Was soll das bedeuten? Eine poetische Plural-Form ("Sepp schwingt seine Hufe")? Und warum ist da Shakira statt Sepp Blatter abgebildet, wo doch er seine Hüf schwingt?

Fragen über Fragen. Am Tag danach (Mittwoch, 11. Januar 2012) tippte die BlaA-Redaktion ebenfalls fleissig daneben. Da steht etwa: "Autos konnte gerade noch ausweichen". Und leider geht es nicht um einen Herrn Autos. Dann hätte ja alles seine Richtigkeit gehabt.

Ausgerechnet in der Intellektuellen-Rubrik "Hintergrund" (S. 13) häufen sich dann die Fehler. Es geht um Eselsbrücken.


Ein Satz aus dem Text trifft ganz genau auf den ganzen Artikel zu: "Gerne kommen Merksprüche auch eine Spur unkorrekt daher". Allerdings nicht politisch, sondern sprachlich unkorrekt.

Da finden wir den Planeten Merkus, den es leider nicht einmal in Merksprüchen gibt. Oder wir erfahren etwas über die "Namen der fünf Gitarrenseiten". Gefolgt von sechs "Namen" - denn bekanntermassen hat eine Gitarre sechs Saiten. Ja, Saiten, nicht Seiten.

Schön auch die Stalaktiten (die Tropfsteine, die wie "Hänge-Titten von der Decke wachsen". Korrekt: Es heisst Stalaktiten. Nicht Stalagtiten. Nur sind leider beide Versionen im Text vorhanden.
Was "ogar kleinen Bächen" sind, wissen wir nicht. Wir möchten ein "s" kaufen. Und wir haben ebenfalls einen Tipp: Wo Eselsbrücken versagen, hilft beim Verfassen von Texten die Autokorrektur, der Duden, oder das Korrektorat. Es macht den Anschein, dass diese drei Hilfsmittel nicht zur Hand waren.
Man kann sich natürlich immer auch mit Copy-Paste behelfen, wenn man nicht sicher ist, ob man es schafft, ein Wort korrekt zu tippen. Man sollte es aber nach Möglichkeit unterlassen, das fast mit jedem Wort von Sätzen zu tun, die jemand anders geschrieben hat. 

(Blick am Abend, 11.1.2012)
(Bild.de, 2011)

Dienstag, 10. Januar 2012

Leserblogger: Schellenbergs Zigarette

Es ist offiziell: Wir haben die besten und fleissigsten Leser der Welt. Einer davon hat uns eine Frage bezüglich der Kolumne von Ex-TV-Direktor Peter Schellenberg gestellt. Die da lautete:

zum Vergrössern klicken
Der Peter Schellenberg hat in seinem "Profilbild" zu seiner Kolumne ... eine Zigarette in der Hand.
Das ist doch ziemlich out, sich so in der Öffentlichkeit zu zeigen. Ist "der Alte" nun tatsächlich so Rock'n'Roll oder wurde die Zigarette tatsächlich ins Bild montiert, wie's nämlich etwas den Eindruck macht?

Eine Mission für Franky! 
In der Tat: Eine ehrenvolle Mission, die wir selbstverständlich erfüllten. Denn wenn man, wie unser Leser, ganz genau hinschaut, dann ist das hintere Zigarettenteil zum vorderen Zigarettenteil in der Gerade um geschätzte 0.05 Millimeter verschoben. Eine schlecht gemachte Montage? Oder einfach unsauber ausgeschnitten bei der Bild-Bearbeitung?

BlaABlog hat bei Herrn Schellenberg nachgefragt. Die Antwort: Aber klar ist das eine echte Zigarette! Hier das amüsante Mail im Wortlaut:

Grüezi Herr Armee

Die Zigarette in der Hand ist ebenso echt, wie meine Frisur, die immer wieder Anstoss erregte und schon mal einen Fernsehzuschauer veranlasste, mir Fr. 20.- für den Coiffeur zu schicken. Das Geld erhielt meine Frau, die mir seit 1968 die Haare schneidet.

Allerdings rauche ich seit einigen Jahren keine Zigaretten mehr, sondern "Krumme". Das ändert aber an der Echtheit des Bildes nichts.

Mit freundlichen Grüssen

Das Rätsel um Peter Schellenbergs Zigarette im Blick am Abend wäre somit geklärt. Da hat wohl jemand die Zigarette im Programm nicht 100% sauber ausgeschnitten. Und endlich ist auch das Geheimnis von Peter Schellenbergs Coiffeur gelüftet.

Montag, 9. Januar 2012

Leserblogger: Falsch gerechnet

Freude herrscht beim BlaABlog Team: Ein aufmerksamer Blick-am-Abend-Leser (er nennt sich im Mail Helmut-Maria Glogger, aber wir glauben ihm nicht wirklich) hat uns eine BlaA-Geschichte geschickt. Inklusive Bildmaterial! Gerne veröffentlichen wir den ersten Beitrag eines Leserbloggers:

Auf Seite 5 der Ausgabe von heute [Freitag, 6. Januar], hat sich ein netter Fehler eingeschlichen. Wahrscheinlich sind die Taschenrechner im Hause Ringier ausgefallen. 
(Klicken zum Vergrössern)
Laut Bildunterschrift hat Sarkozy eine Grösse von (1,60) und Bruni (1,78). Im letzten Abschnitt des Textes weist man noch einmal explizit auf den Grössenunterschied der beiden hin, der hier aber nur noch 13 Zentimeter beträgt. (1,78 - 1,60 = 0,18): Suspect! 

Herzlichst Helmut-Maria Glogger

Achso, die anderen zahlreichen Fehler in der [gleichen] Ausgabe: Seite 17: Der Ort heisst nicht Zaffarena sondern Zafferana / Seite 12: Rubrik "HEUTE FEIERN" - Frau Teissier (meine Inspirationsquelle für meine Artikel auf der letzten Seite) wird 74 und nicht 73.

Wir bedanken uns an dieser Stelle sehr herzlich für den gelungenen Beitrag! Falls Ihnen ebenfalls etwas Interessntes im BlaA auffällt: Ein Mail an frankyarmee [et] gmail.com genügt.

Freitag, 6. Januar 2012

Hitler ohne Schnauz

Bildlegenden sind manchmal Glücksache: am Freitag, 7. Dezember 2012 zeigt BlaA in der Rubrik "Neues aus Absurdistan" einen Herrn mit grauen Haaren und Brille - und nennt ihn Adolf Hitler. Es ist anzunehmen, dass es sich beim Abgebildeten um den Pfarrer handelt, welcher den jungen Hitler angeblich vor dem Ertrinken gerettet haben soll.

Donnerstag, 5. Januar 2012

Schnäbi und Co.: Bodychecks tun weh

Es gehört zur Natur von Bodychecks, dass sie Schmerzen verursachen. Die Bodychecks im heutigen Blick am Abend tun uns aber eher im Hirn weh.

Körperteile sind schon auf der BlaA-Front vom 5. Januar 2012 im Check: "Schnäbi-Alarm im Kinder-Katalog". Man könnte an dieser Stelle anfügen: Kindersprachen-Alarm im Blick am Abend. Überhaupt: Körper-Alarm im ganzen Blatt! "Hartmanns Bart ist ab"! (die People-Meldung des Tages: Nik Hartmann hat sich rasiert). Und natürlich auch: "Pitts Sperma-Spende gibt schweren Ärger". Gemeint ist die angebliche Sperma-Spende an Jennifer Aniston.

Apropos Jennifer Aniston: Weibliche Körperteile zeigt der BlaA ebenfalls gerne auf der Front. Heute ist es - schon wieder - Jennifer Aniston. Und wie schon im Dezember sieht es ganz danach aus, als habe Blick am Abend (als Fotolegende steht: "zvg") das Aniston-Foto geklaut. Von hier nämlich.

"Bodycheck" ist auch als Rubrik angesagt: Dr. Adel Abdel-Latif schreibt diesmal eine Zusammenfassung seiner gesammelten Prominenten-Diagnosen des vergangenen Jahres: "Die Gesundheitsleiden der Stars im Jahr 2011.

Wie immer stellt Radiologe Dr. Adel Abdel-Latif seine Diagnosen mit viel Feingefühl. Und er weiss: das vergangene Jahr war, "was die einzelnen Gesundheitszustände der Stars anbelangt, überaus ereignisreich". Angefangen mit Amy Winehouse (auch der Laie weiss: Die Ausnahme-Soul-Sängerin ist tot - nichts mehr zu machen): Sie "verstarb nicht an einer Überdosis Heroin, sondern an einer Alkoholvergiftung". Nach elf weiteren kranken oder verstorbenen Prominenten (bei Jopie Heesters stellt Dr. Abdel-Latif ebenfalls den Tod fest) schliesst der Mediziner mit den Worten: "Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein gesundes Jahr!"

Zu spät. Nach der Lektüre dieses Bodychecks fühlt man sich irgendwie bereits etwas krank. Es ist derselbe Effekt, der sich bei vielen Menschen beim Schauen von Sendungen wie "Puls" einstellt. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker: Nie gibt es so viele verzweifelte Anrufe und Besuche wie am Morgen nach der Ausstrahlung dieser Sendung. Sie ist damit für die hohen Gesundheitskosten direkt mitverantwortlich und sollte der Volksgesundheit zuliebe verboten werden.

Etwas krank war übrigens auch der Hockey-Artikel der BlaA-Sportredaktion Ende Dezember 2011. Es ging darin um - richtig - Bodychecks. Unter der Oberzeile "Weiber Sport" und "Kastriertes Eishockey" regte sich ein Mann gewaltig über angebliche Regeländerungen im Eishockey auf. Es geht scheinbar das Gerücht um, dass Bodychecks in der Defensivzone verboten werden sollen, weil die Zahl der Verletzungen dramatisch zugenommen hat.

Nun kann man sicherlich darüber diskutieren, ob eine solche Neu-Regelung dem Sport zugute kommt oder nicht. Wie darüber berichtet wird, ist aber wieder einmal Sexismus in Reinform. Das zeigen bereits Titel und Oberzeile deutlich. Gemäss BlaA ist Eishockey ein Sport für "harte Burschen" (sicher nichts für Mädchen jedenfalls). Jetzt "droht aber die Kastration" (denn wenn ein Sport weniger brutal wird - "nicht selten fliesst auch mal Blut" - bedeutet das gemäss BlaA logischerweise, dass er weniger männlich wird). "Ein Sport für Männer".

So betrieben steht der Männersport "Sportjournalismus" im Offside. Mit oder ohne Bodychecks.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Blick am Abend kann ihre Gesundheit gefährden

Sehr geehrte Leserinnen und Leser des BlaABlog

Nach zwei Monaten täglicher Blick-am-Abend-Lektüre ist es nötig, eine Gesundheitswarnung vor dem Blick am Abend auszusprechen.

Selbstverständlich sprechen wir nicht von der geistigen Gesundheit. Die Gehirnzellen werden beim Lesen ja angeregt, das ist bekannt. Nein, es geht um das körperliche Wohlbefinden. Und das ist potentiell in Gefahr, wenn Sie den Blick am Abend beim Wort nehmen.

Im Neujahrs-BlaA (29.12.2011) stand als möglicher guter Vorsatz, den man aber "sowieso nicht einhalten" könne: "Keine Kohlenhydrate mehr zu essen". Liebe Leserinnen und Leser: Bitte versuchen Sie das nicht. Ohne Kohlenhydrate stirbt der Mensch (zum Glück ist es ziemlich schwierig, keine Kohlenhydrate mehr zu essen, weil sie in fast jedem Nahrungsmittel vorkommen. Es geht eigentlich nur, wenn man nichts isst. Bitte tun Sie sich das nicht an).

Eigentlich weiss auch der BlaA, dass es ohne Kohlenhydrate nicht geht. So schreibt er am Mittwoch, 4. Januar 2012 auf der "Hintergrund"-Seite (S. 13; Titel: "Hier gehts zur schlanken Linie"): "Auch dürfen Nahrungsmittelgruppen wie Fette, Kohlenhydrate oder Eiweisse nicht einfach weggelassen werden."


Das ist richtig! Es gibt kaum etwas unerträglicheres und unglücklicheres als Menschen, die zu wenig essen, die sich die ganze Zeit mit ihrem Gewicht beschäftigen. Oder? Laut BlaA ist es nicht so: "Essen bietet nie nachhaltig Trost". Und weiter: "Wer sich überwiegend unwohl fühlt, muss vermutlich andere Lebensbereiche neu überdenken".


Typisches Diätwahndenken: Wer ihm verfällt, findet im Essen natürlich nie Trost. Höchstens ein schlechtes Gewissen. Wir vom BlaABlog (kombinierter Bodymass-Index: 59) wissen: Essen spendet durchaus nachhaltigen Trost. Sie müssen einfach gut essen. Mit Freude. Und ab und zu mit Freunden. Es gibt kaum etwas Schöneres. Und sollten Sie sich "überwiegend unwohl" fühlen, wenn Sie ans Essen denken: Essen Sie etwas. Hunger - da sind sich Experten einig - bietet ganz sicher keinen nachhaltigen Trost.

Auch sonst lernt man immer wieder Verblüffendes zum Thema Gesundheit im Blick am Abend. Dr. Adel Abdel-Latif zum Beispiel prüft regelmässig "Stars auf Herz und Nieren". Mit viel Feingefühl fragte er im November, ob Robin Gibbs Leberkrebs das Todesurteil für den Sänger bedeute. Abdel-Latif kam zum Schluss: "Aus meiner eigenen ärztlichen Erfahrung ist die Prognose, vorausgesetzt die Diagnose stimmt, aber leider als eher schlecht einzustufen." Überraschend!

Zuweilen stellen beim BlaA nicht nur Ärzte, sondern auch Journalisten medizinische Diagnosen. Etwa, wenn es um den Geisteszustand von Angelina Jolie geht: "PSYCHO -> Angelina Jolie spinnt."

Das kann natürlich sein. Die Redaktoren werden das schon wissen. Wir wissen nur eines mit Sicherheit: Essen ist gesund. Deshalb: Essen Sie bitte genügend Kohlenhydrate. Wir möchten Sie weiterhin gerne beim BlaABlog begrüssen dürfen.

Hochachtungsvoll


Franky Armee und Mad Crawler

Dienstag, 3. Januar 2012

Glogger zeigt als Blocher keine Reue

In der Neujahrsausgabe (29.12.2011) schrieb Helmut-Maria Glogger stolz: "Klar: Bei über 700 Mails macht man Fehler. Doch nie fiel in diesen Jahren auch nur ein «Glogger mailt» aus. Egal, wo ich war. Via Computer, SMS, Telefon – Glogger ist die Konstante auf der letzten Seite von Blick am Abend."

Kein einziges ausgefallenes Mail: Helmut-Maria Glogger ist schonungslos. Interessant wäre aber gewesen, zu erfahren, in welchen seiner Mails Glogger Fehler sieht. Denn er nennt keinen einzigen. Dafür erfahren wir, wer sich weiterhin auf die gefürchteten Mails (die Glogger gar nicht verschickt) freuen darf (sehr fantasievoll: Hämmerle, Vasella, Francine Jordi und Florian Ast).

Glogger schliesst sein Neujahrsmail mit folgenden Worten: "Fehlbar sind wir alle. Und das macht mir Mut. Für 2012."


Natürlich macht es Mut, dass wir alle weiterhin fehlbar bleiben. Wo kämen wir da sonst hin. Glogger selbst zeigte sich am Dienstagmorgen, 3. Januar 2012, bereits fehlbar. Er fuhr auf dem Weg zur Arbeit zu schnell und musste 120 Franken Busse zahlen. Das kann passieren.

Seltsamerweise macht der BlaA über dieses Malheur heute einen Artikel. Auf der Zürich-Seite (11). Dort mahnt Glogger (der Artikel ist nicht gezeichnet - aber es ist davon auszugehen, dass Glogger der Autor ist) nicht etwa die BlaA-Leser (vornehmlich Tram-, Zug- und S-Bahn-FahrerInnen), mit dem Auto nicht zu schnell zu fahren.

Im Gegenteil: Glogger als Blocher fühlt sich "abgezockt". "Neues Jahr, alter Ärger" (ist Glogger gar ein Serien-Blocher?) - und der rasende Reporter weiss zudem ganz sicher: "Eine Strasse ohne jede Verkehrsgefährdung - ausser einem Reh, Hirsch oder Dackel, der sich verlaufen hat, überquert niemand die neue, jetzt einspurige Fahrbahn". (Merke: Rehe, Hirsche und Dackel kann man getrost überfahren).

Wie auch immer: Wir fanden diesen nicht als Satire gekennzeichneten Artikel im News-Teil bemerkenswert. Zumal er auch aus dem Haus kommt, das die Raserinitiative mit dem Blick aktiv unterstützt.


Wir nehmen uns jedenfalls vor, bei Gelegenheit auch mal die Regionalseiten anderer Städte anzuschauen. Vielleicht erfahren wir ja, dass die Berner Redaktion wegen Freihändig-Velo-Fahrens gebüsst wurde. Oder, dass der Basel-Redaktor jeden Morgen Dackel bedroht. Wir bleiben dran. Und wir wissen: Fehlbar sind wir alle. Das macht uns Mut. Für 2012. Für den BlaABlog.