Mittwoch, 30. November 2011

Bilder des Tages? Fast ein Jahr alt!

Geben Sie es zu, auch Sie mögen die "Bilder des Tages"-Doppelseite im Blick am Abend. Man sitzt, zerquetscht vom Tag, vom Job, und überhaupt von allem, in Tram, S-Bahn oder in der Whisky-Bar und möchte einfach nur Bilder anschauen. Die Texte zu den Bildern interessieren meistens nicht. Hauptsache schöne Bilder.

Nur sollten die "Bilder des Tages" auch irgendwie etwas mit dem Tag zu tun haben. Darum heissen sie ja so. Es sind aktuelle Bilder, entstanden in den letzten 24 Stunden. Aktualität ist wichtig.

Oder?

Heute Mittwoch gab es bei den Bildern des Tages diesen Mäuse jagenden Fuchs zu sehen:

Ein tolles Foto. Doch als ich diesen Fuchs sah, ging es mir genau gleich wie unlängst beim Bschiss mit dem herzigen Igeli vom Schnügel des Tages: Diesen Fuchs hatte ich doch schon mal gesehen! (Sie merken: Wenn es um Tiere geht, kann man einem Franky Armee nichts vormachen).

Und ich hatte dieses Tier nicht heute oder gestern gesehen. Das war viel länger her. Was sucht ein alter Fuchs in den Bildern des Tages?

Hier sehen Sie den Beweis: Das Bild wurde im Januar oder Februar 2011 gemacht. Im Text auf der Homepage des Fotografen Richard Peters steht sogar, dass er mit der Aufnahme nicht zufrieden war. Zu unscharf, fand er am 3. Februar 2011, als er das Bild auf seiner Homepage veröffentlichte.

Der Lapsus lässt sich wohl ganz einfach erklären: Eine der vielen Foto-Agenturen, die den Blick am Abend beliefern, hatte das Bild erst heute zur Verfügung gestellt. Ein bisschen Recherche würde trotzdem nicht schaden: Das ist kein "Bild des Tages", das ist ein Foto, das bald ein Jahr alt sein wird.



"O du Fröhliche" - dank Schweizer Armee!

Seit rund einem Jahr schreibt André Blattmann, Chef der Armee, seine Kolumne "Befehlsausgabe" im Blick am Abend. So auch gestern. Die Hälfte davon sehen Sie rechts als Bild.

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Diesmal befiehlt uns der Chef, wir sollen "darauf zurückblicken, was seit dem 7. Dezember 2010 passiert ist." Nämlich auf: "Fukushima, den Arabischen Frühling und die Eurokrise."

Logisch, dass man in derart unsicheren Zeiten die Schweizer Armee braucht. Blattmann: "Ich warne vor falschen Propheten! Es braucht eine Sicherheitsreserve wie die Armee."


Keine Angst, Herr Blattmann. Die heroischen Taten der Schweizer Armee in Fukushima, die todesmutigen Einsätze während des Arabischen Frühlings, und insbesondere der unermüdliche Kampf der Schweizer Soldaten gegen die Eurokrise: Sie alle werden in die Annalen der Geschichte eingehen.

Korpskommandant Blattmann schliesst mit den Worten: "Wir schützen Land und Leute. In diesem Sinn wünsche ich Ihnen allen eine ruhige, friedliche und frohe Adventszeit!" Verstanden, Herr Blattmann. Ja, Dank der besten Armee der Welt bleibt die Adventszeit friedlich.

Wir vom BlaABlog wünschen Ihnen, und natürlich auch unserer werten Leserschaft, ebenfalls eine ruhige, friedliche und frohe Adventszeit. Lassen Sie mich diesen Artikel mit zwei Zeilen aus dem Schweizerpsalm schliessen: "In des Himmels lichten Räumen/ kann ich froh und selig träumen!"

Dienstag, 29. November 2011

Wir müssen leider durchgreifen.

Hochverehrte Leserschaft

Bis anhin konnte jeder auf unserem BlaABlog nach Lust und Laune Leserbriefe veröffentlichen. Auch anonyme Leserinnen und Leser. Das soll auch so bleiben - aber wir müssen die Leserbriefe nun leider moderieren. Auf ein gewisses Niveau legen sogar wir wert. Und schlimme Beleidigungen an uns unbekannte Personen können wir hier auch nicht stehen lassen. Keine Angst, uns dürfen Sie weiterhin nach Lust und Laune beleidigen.

Wir möchten Sie deshalb in Zukunft um etwas Geduld bitten, bis Ihre geschätzten Briefe veröffentlicht werden.

Wir danken für Ihr Verständnis,
Hochachtungsvoll

Franky Armee und Mad Crawler

Auf einen Whisky (3. Folge)

Über das tödliche Erbe des Totalitarismus


Franky Armee und Mad Crawler - Fragen und Meinungen zu den Themen der Woche. 


Mad Crawler nippt an seinem Whisky und summt ein Lied.
Franky Armee: ...Ahrm... ahem!

Mad Crawler nimmt noch ein Schlückchen, hält sein Glas hoch und nickt anerkennend.
Franky Armee: Sagen Sie... Sagen Sie mal!

Was, Franky? Was soll ich sagen?
Na "sagen Sie mal!" Sie müssen mich das jetzt fragen, Crawler, für unser Whisky-Gespräch.

Ich sehe nicht ein, warum immer ich die Fragen stellen soll. Sie könnten doch auch mal mich etwas fragen! Ich weiss auch etwas. Viele spannende Dinge.
Sagen Sie mal, Crawler, das ist jetzt aber nicht ihr Ernst? Wir haben das doch lang und breit besprochen, wie ich das jeweils gerne hätte.

Es ist mir sogar sehr ernst! Und dieses "sagen Sie mal", dass Sie immer als Anfang des Gesprächs von mir verlangen, das kann ich nicht mehr hören. Das ist doch total bescheuert!
Jetzt reicht's aber. Wer ist hier der Chefpublizist, Sie oder ich?

Mad Crawler dreht sich beleidigt um und nimmt einen grossen Schluck Whisky.

Franky Armee: Also gut, Crawler. Meinetwegen machen wir heute eine Ausnahme. Die Fragen kennen Sie ja schon, die hab ich Ihnen wie immer bereits aufgeschrieben. Jetzt hoffe ich einfach, dass Sie auch fähig sind, darauf etwas Gescheites zu antworten...
Mad Crawler: ...jetzt reicht es aber mit den Beleidigungen! Fangen Sie schon an, oder ich geh mit jemand anderem Whisky trinken!

Jajaja... Sagen Sie mal, Mad Crawler, in Deutschland ermordete eine Gruppe von Neonazis zwischen 2000 und 2006 acht türkische und einen griechischen Einwanderer. Womöglich gibt es noch mehr Opfer. Was geht da vor?
Das ganze Land ist entsetzt. Eine unfassbare Tragödie, die...

Genau! Unglaublich auch, dass diese Terroristen einfach jahrelang unbehelligt morden konnten - und unglaublich auch das Versagen von Polizei und Verfassungsschutz. Sie sind sicher auch der Meinung, dass man - so, wie Otto Schily das ja ursprünglich wollte - die dazugehörige Partei, die NPD, verbieten sollte. Ein grosser Fehlentscheid des Verfassungsgerichts, Crawler. Überhaupt: Man schaute viel zu lange zu, wie dieses höchstrichterlich akzeptierte Schlangennest vor sich hin brütete...
...dabei gilt es insbesondere auch zu beachten...

...dass der Nazismus vor allem in der ehemaligen DDR gedeiht! Genau! Das ist, wie ich es immer wieder sage, doch nichts weiter als die logische Fortsetzung auf einen sozialistischen Unrechtsstaates - ja, die Nachgeburt des Sozialismus. Ganz genau gleich war auch der Linksterrorismus der RAF nichts weiter als eine Nachgeburt des nazistischen Totalitarismus...
...Franky...

...ja, Sie sehen das richtig, Crawler. Jede Diktatur hinterlässt Schreckliches. Das ist nicht einfach ein Spaziergang aus einem totalitären System hinaus in die Freiheit, direkt in die Demokratie. Denken Sie an Italien, oder derzeit an Ungarn...
...Franky...

...und natürlich ist eine geeichte Demokratie nie ganz frei von extremistischen Strömungen. Egal ob links oder rechts. Die extremistischen Strömungen leben von Problemen, bieten aber keine Lösungen an. Politisch bewusste Bürger aber, wenn Sie so wollen, citoyens, die suchen aber Antworten auf ihre Probleme. Denken Sie nur an...
...FRANKY! VERDAMMTNOCHMAL!


Sagen Sie mal, was ist denn in Sie gefahren, Crawler?
Sie. lassen. mich... SIE LASSEN MICH NIE AUSREDEN, KEIN WORT LASSEN SIE MICH SAGEN, CRAWLER! Ihre Ablehnung des Nationalsozialismus geht ja in Ordnung - nur Nazis lehnen das nicht ab, aber...

...eben, ich weiss deshalb auch gar nicht, wo Ihr Problem...
FRANKY ARMEE, SIE HALTEN JETZT DIE KLAPPE. Die RAF als Nachgeburt der Nazis? So einen Mist muss ich mir doch nicht anhören! Nicht, dass die in irgendeiner Form zu bewundern wären, aber das ist doch einfach kein zulässiger Vergleich, das macht überhaupt keinen Sinn. Ich hätte zu dem wichtigen Thema ganz andere Dinge angesprochen...

...nur zu, da bin ich ja mal gespannt. Sie finden sicher auch, dass das Spiel der Populisten mit den Ängsten der Bevölkerung nur auf kurze Zeit funktioniert. Ich bin da sehr zuversichtlich...
...Franky Armee, es reicht. Es ist jetzt genug. Mit mir müssen Sie nie mehr über Totalitarismus reden. Was Sie da grade betreiben ist ja nichts anderes als Totalitarismus! Das nervt mich tödlich! Aber wissen Sie was? Totalitarismus funktioniert nicht, wenn die Leute nicht mitmachen. Deshalb: Schönen Tag noch. (Mad Crawler verlässt den Raum).


Crawler... CRAWLER! Kommen Sie zurück! SOFORT! Crawler! ... Crawler! ... Crawler? ... Eine Frechheit. Dieser Crawler. Der konnte sich noch nie unterordnen.




Die Inspiration für das heutige Whisky-Gespräch haben sich Franky Armee und Mad Crawler hier bei ihren grossen Vorbildern geholt.

Montag, 28. November 2011

Sexistisch? Aber sicher doch.

Na so was, denkt man sich beim Blick am Abend. "Jetzt regen sich schon Feministinnen über uns auf". Gemeint ist dieser Blogeintrag der Journalistin, Texterin, Moderatorin, Dozentin und Kommunikationsberaterin Christine Loriol.

Loriol trifft mit ihrem Text den Nagel auf den Kopf. Wer nicht vollständig verblödet ist, der merkt das schon nach den ersten zwei Sätzen:
“Walliser Lehrerin wird Post-Chefin”…das war gestern die Schlagzeile auf der Titelseite von “Blick am Abend”. In der Tagesschau hiess die Schlagzeile zum gleichen Thema: “Erfahrene IT- und Telekom-Managerin: Susanne Ruoff neue Chefin der Post”.
Zu diskutieren gibt es nichts - der Vorwurf im BlaA-Tweet, Loriol habe vielleicht etwas gegen Lehrerinnen, ist nicht nur dümmlich, er wird in Loriols Text auch explizit verneint.

Absurd ist auch die Formulierung, es würden sich "jetzt ... schon Feministinnen" über den BlaA aufregen. Sexismus (mal schreiender, mal subtiler) gehört zum Tagesgeschäft des BlaA. Sogar wir Männer vom BlaABlog merken das.

Beispiele gibt es aus den letzten zwei Wochen zur Genüge. Eins haben wir selbst schon mal vorgeführt: Etwa die Tatsache, dass Männer (Politiker, Wirtschaftskapitäne) im BlaA einfach Männer sein dürfen, Frauen aber jeweils "schön" sind.

Mehr Beispiele gefällig? Am Donnerstag, 17. November, gabs diesen Campus-Girl-Anriss auf der Front. Kein Wort und Bild davon, dass nicht nur das "Campus-Girl", sondern auch der "Uni-Boy" auf Seite 15 (in der Rubrik "Wissen"...) zur Wahl steht.

Wenn Sie jetzt sagen, dass dafür am gleichen Tag Bradley Cooper, der neue "Sexiest Man Alive" (gemäss dem US-Heftli "People", und darum auch im BlaA) gross auf der Front steht, dann hätten Sie zwar Recht. Aber haben Sie auch den Text zu Bradley Cooper gelesen?
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Da steht:
"Wir erinnern uns gerne an seine Rollen in den wirklich sehr witzigen «Hangover»- Filmen. Er spielt sich selbst, er spielt uns, wie wir Männer gerne manchmal wären. Ein Held des Authentischen. Aber schön? Oder sexy? Die Frauenjury des «People»- Magazins hat ihn entmannt, ihn zum «Sexiest Man Alive 2011» gekürt."

Merke: Wenn Mann (also "wir", Frauen lesen den BlaA scheinbar nicht) als "schön oder sexy" angesehen wird, dann ist er nicht mehr "einer von uns" Männern. Dann wurde er - von wem wohl, Frauen einer Jury - "entmannt". Das ist, ob es den Herrschaften vom BlaA gefällt oder nicht, Sexismus in Reinform.

Man könnte noch unzählige Beispiele anfügen. Beim Sport werden männliche Sportler am liebsten in Sportbekleidung, weibliche Sportler am liebsten ohne Bekleidung gezeigt. Und mit enorm glatten Wortspielen beschrieben. Vergangene Woche zum Beispiel "erwischte" es die finnische Eiskunstläuferin Kiira Korpi "eiskalt". Aber: "nicht verlegen" reagierte sie "blitzschnell, hielt ihre Hände vor die Brüste und schenkte dem Fotografen das entwaffnendste Lachen". Hauptsache "Scharfe Kufen", oder?

Warum das so ist mit dem Sexismus beim BlaA? Man kann darüber bloss spekulieren. Einerseits hat es vielleicht inhaltliche Gründe: Wer sein täglich Brot, von oben abgesegnet, mit "Blut, Blech und Busen" verdient, kommt dem Sexismus automatisch nahe.

Andererseits spielt vielleicht auch die personelle Zusammensetzung einer Redaktion eine Rolle. Machtverhältnisse vor Ort setzen sich mit der Zeit, so ist zu vermuten, in der Alltagskultur, in den Köpfen der Schreiber fest. Im Ringier-Newsroom gibt es vier Chefredaktoren (männlich), und sämtliche Blattmacher sind Männer. Es ist einfacher, die vorhandenen Frauen in leitenden Positionen zu zählen. Es sind nach unseren Recherchen deren drei: Zwei Mal Ressort News (Blut&Blech) und einmal Lifestyle (Beauty - vorher vergessen).

Wenn der BlaA so weitermacht, darf er sich nicht wundern, wenn sich manche den typischen BlaA-Leser so vorstellen wie den "Single des Tages" vom vergangenen Freitag:


Samstag, 26. November 2011

Unsere Sprache wird immer bescheuerter

Gestern las ich im Blick am Abend die Rubrik "Beauty-Streetlook". Geschrieben nicht von einer Person, sondern von einer Webseite, die Schminkprodukte und Shampoos verherrlicht: "mygloss.ch".

Schon der Titel verursachte bei mir leichte Bauchschmerzen. In einer Schweizer Zeitung eine Rubrik mit drei englischen Wörtern zu betiteln ist schon schlimm genug. Und ganz nebenbei: das Wort "streetlook"gibt es gar nicht, das wären in korrektem Englisch zwei Worte. Übersetzen Sie das Konstrukt mal auf deutsch: "Schönheit-Strassen-Aussehen". Bescheuert! Wenn der Autor dann noch "MeinGlanz" heisst und eigentlich eine Webseite ist, versteht man, warum manche Menschen glauben, das Ende sei nahe.

Inhaltlich möchte ich mich nicht äussern. Es ging in dem Kosmetika-Text um einen Mann namens Jacques, der jeden Tag eine Stunde im Badezimmer verbringt. Aber Herrgott, die Sprache ist furchtbar.

Der Blick am Abend kann selbst nichts dafür, dass diese Dinge so heissen. Er bildet das in diesem Fall nur ab. Und macht damit (wohl unfreiwillig) auf unhaltbare Zustände aufmerksam.

Schämt sich denn niemand, der im Laden der Verkäuferin sagen muss: "Haben Sie die Garnier-Hautklar-Aktiv-Tiefen-Rein-Bürste"? Solche Wort-Ungeheuer gehören verboten. Sie sind bescheuert, sie degradieren den, der sie aussprechen muss.

Aber man kommt ja im Alltag gar nicht mehr darum herum, sich sprachlich zu erniedrigen. Schon nur, um satt zu werden. Schlimm, einen Maxi-Silber-Beefy mit Käse" bestellen zu müssen. Noch schlimmer, wenn das Ding "Double-Whopper with Cheese" heisst. Oder "McWrap Shrimp & Avocado Menu". Oder Sie wollen einfach einen guten Kaffee trinken, und müssen sagen: "Iced Shaken Caramel Frappuccino" oder "Grande Soy Vanilla Latte"

Wenn dann die Rückfrage kommt: "Mit Doubleshot Espresso" - "here or take away?" überkommt mich immer das Bedürfnis, jemanden mit der Duden-Gesamtausgabe zu erschlagen.

Freitag, 25. November 2011

SP-Präsident Christian Levrat über Gloggers Mail

Gestern stellte BlaABlog eine wichtige Frage: Schreibt Helmut-Maria Glogger seine täglichen E-Mails auf der letzten Seite des Blick am Abend bloss in die Zeitung, und schickt sie gar nicht ab? SRF-Direktor Rudolf Matter hatte auf Anfrage von BlaABlog bestätigt, dass er, obwohl im Blatt angemailt, nie ein echtes E-Mail von Glogger erhalten hatte.

Eine Frage blieb aber bestehen: Handelt es sich dabei um einen Einzelfall, oder schreibt Glogger seine E-Mails immer nur auf Papier?

Jetzt nimmt die Schweizer Politik dazu Stellung. SP-Parteipräsident Christian Levrat erhielt am 31. Oktober eine E-Mail von "Glogger mailt". Aber war es überhaupt eine E-Mail? Hatte Nationalrat Christian Levrat wirklich Post von Glogger bekommen?

Der Vorsteher der Partei, die eigentlich gerne "Ja" sagt, verneint:

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Deutlich wird: Christian Levrat bedauert, kein echtes Mail erhalten zu haben. Er könne uns "leider" bestätigen, keine Post von Helmut-Maria Glogger bekommen zu haben, und schon gar nicht auf seine E-Mail-Adresse beim Parlament. Verständlich, dass Levrat das schade findet, tritt er politisch doch für den freien Zugang zum Internet ein und hätte Herrn Glogger bestimmt gerne geantwortet.

Wir haben aufgrund unserer Recherchen viele weitere E-Mails erhalten. Der Verdacht erhärtet sich: Glogger mailt nicht. Zwar wollte sich der Schweizerische Fussballverband (Glogger, 16.11.) aus Prinzip nicht zur Korrespondenz äussern (siehe E-Mail rechts), und auf unsere Rückfrage, ob man sich denn nicht vielleicht wenigstens über nicht stattgefundene "Korrespondenzen" äussere, erhielten wir leider keine Antwort.

Der Fussball-Fanarbeiter Thomas Gander, um ein weiteres Beispiel zu nennen, war am 15. November in Gloggers "E-Mail" auf der letzten Seite des BlaA. Auch er hat keine E-Mail von Helmut-Maria Glogger bekommen (siehe Mail rechts). Aber dennoch hat er ihm zurückgeschrieben.

Was Herr Gander zurückgeschrieben hat, das wissen wir nicht. Aber es macht fast mehr Spass, sich vorzustellen, was in seiner Antwort stand. Schliesslich begann Gloggers Mail an die "Schweizer Fanarbeiter" - sicher kein einfacher, aber ein ungeheuer wichtiger Beruf - mit der Anrede "Hochverehrte Chaoten", handelte von aufgeschlitzten Sitzen in "verpinkelten" SBB-Zügen, Petarden, Messern, und davon, dass man "Dank Anwälten? Fan-Beauftragten? Politikern? Dem Presserat?" gar nicht mehr wissen könne, was man schreiben darf. "Weil Täterschutz wichtiger als Opferschutz ist".


P.S.: Herr Glogger versuchte gestern Nacht einmal mehr, Franky Armee dazu zu bringen, seine angeblich vorhandene Tarnkappe zu lüften (siehe Mailausschnitt). "Bestens gelaunt" deutete er weiter an, "stringentes Schreiben und Denken" sei bei mir nicht vorhanden.

Ich werde keine Antwort von ihm bekommen. Aber vielleicht antwortet er ja Ihnen, verehrte Leserschaft. Sie können Ihm hier eine E-Mail schreiben. Und falls er Ihnen im Gegensatz zu mir die Frage beantwortet: Ich bin unter frankyarmee [et] gmail.com erreichbar.