Dienstag, 22. November 2011

Wissen, wie man richtig zitiert



Die Wissens-Seiten, im Blick am Abend heissen sie "Hintergrund" (heute Dienstag, Seite 13), gefallen mir immer sehr. Man lernt interessante Dinge. Heute etwa, unter dem Titel "Wer rettet uns?", dass der Mensch das sechste grosse Artensterben verursacht, wie amerikanische Wissenschaftler wissen wollen. Das ist genau das, was Kollege Franky Armee immer fordert: "Kompetenz, Kompetenz, Kompetenz, Intelligenz, Intelligenz, Intelligenz". Sehr gut.

Gut ist auch, wenn Journalisten wissen, wie man richtig zitiert. Das geschieht im heutigen Wissens-Artikel ganz korrekt. Im vierten Satz steht:

"Solche Katastrophen hatten laut «Welt Online» verschiedene Ursachen: Vulkanausbrüche, Asteroideneinschläge, verdunstende Meere, Änderungen des Salzgehaltes der Ozeane oder Klimaänderungen."
Die Quelle ist angegeben, das ist echte journalistische Sorgfalt. Einer der vielen Gründe, warum der Blick am Abend meine Lieblingszeitung ist.

Ungut ist dann aber, wenn man den Originalartikel auf Welt Online mit dem Artikel im Blick am Abend vergleicht. Drei Beispiele aus dem Artikel (links jeweils BlaA, rechts Welt Online):


 

 




Im Newsroom, sage ich gerne, schreibt die Elite. Abschreiben sollte sie aber nicht (mit einer Ausnahme: Bei Ortsnamen wie "Berkeley" empfiehlt sich Copy-Paste, sonst können Fehler passieren).

5 Kommentare:

  1. Ähm, Zitate stellen grundsätzlich die gekennzeichnete Übernahme fremder Gedanken (ergo z.B. in Schriftstücken) dar; sei dies nun als direktes Zitat oder in Form einer Paraphrase. Das Aneinanderhängen von Direktzitaten ist natürlich billig, aber tragisch?? Bei Ringier?? Die meisten Newsmeldungen werden doch heute eh 1:1 von den Agenturen übernommen ("abgeschrieben")...

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  2. O Herr, schmeiß Hirn runter! Agenturen sind bezahlte Textlieferanten der verschiedenen Medien.

    Die Übernahme dieser Texte als Abschreiben zu bezeichnen ist das gleiche, als wenn man jemanden, der seinen bezahlten Einkauf nach Hause trägt, des Ladendiebstahls bezichtigen würde

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  3. Hallo? Es geht doch hier darum, dass jemand einen Text (völlig egal, ob der von einer Agentur kommt oder nicht), unter eigenem Namen in einer Zeitung als eigenen Artikel ausgibt. Das nennt sich dann weder Paraphrase noch Übernahme, das würde ich Plagiat nennen.

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  4. Beim Welt-Artikel steht »dpa/cl« drunter, es handelt sich also um einen dpa-Text, der vermutlich von cl redigiert wurde - soweit korrekt. Und was steht im Blick am Abend drunter oder drüber?

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  5. Beim Blick am Abend steht der Name der angeblichen Autorin über dem Text. Nichts von dpa/cl. Dass das aus unserem Artikel scheinbar nicht klar genug hervorgeht, tut uns leid.

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