Montag, 30. Januar 2012

Glogger und das Dschungelcamp

Auch wenn Sie es nicht zugeben wollen: Auch Sie haben sich mindestens einmal dieses Dschungelcamp angeschaut. Wenn nicht am TV, so doch im Internet. Oder in einer Zeitung. Es gab kein Entkommen. Im Blick am Abend jedenfalls ganz sicher nicht. Dort beherrscht es seit Beginn die Titelseiten und den Kulturteil (jeweils mit Doppelseiten).

Es ist nicht weiter erstaunlich, dass der BlaA aufs Dschungelcamp setzte. Die Sendung war beliebt. Sie war täglicher Lieferant professionell konstruierter Geschichtchen und Skandälchen und nicht zuletzt einer täglichen Dosis nackter Haut. Dazu kam ein durchgeknallter Schweizer Dschungelbewohner. Ein Mix, wie gemacht für den BlaA und viele weitere Medien.

Interessant ist dann, wie sich heute (Montag, 30.1.2012) auch BlaA-Autor Helmut-Maria Glogger zum Dschungelcamp äussert. Sein Mail ist an Brigitte Nielsen adressiert.  Betreff: "Beschiss" (warum das Dschungelcamp genau "Beschiss" sein soll, erschliesst sich mir allerdings nicht).

Wie auch immer, Brigitte Nielsen wird Gloggers Mail kaum erhalten, weil der seine Mails ja nicht abschickt. Gut möglich, dass sogar eine wie Nielsen den Autor verklagen würde wegen des Textes.

Denn Glogger scheint die Nielsen - und das Dschungelcamp - nicht zu mögen. Angefangen mit einer Anspielung auf übermässigen Alkoholkonsum ("zwischendurch soffen Sie im Tessin" - das ist allerdings kaum ein Geheimnis, hatte die Nielsen ihre Sucht doch mit einer Reality-TV-Show erfolgreich vermarktet) kommt Glogger zum Schluss, dass Nielsen "das pure Nichts" verkörpere, "das grassierende Trash-Virus" sei, ausserdem ja gar nicht gut aussehe ("Schlabberhose statt straffer Bauch", "Null-Busen-Pracht wie Micaela" - merke: Wer das Nichts verkörpert, soll gefälligst wenigstens einen straffen Körper haben). Kurz, Nielsen sei "neuen Wahn" verpflichtet, über welchen Glogger dichtet: "Sei banal und ein Banause, dann kommt das Geld wie warme Brause!"

Man weiss nicht, ob Glogger mit dieser Tirade in Wirklichkeit nicht eine unfreiwillige Blattkritik am eigenen Produkt vornimmt. Denn er gibt der Nielsen Saures, obwohl sein Arbeitgeber täglich mit exakt jenen Menschen und ihren Geschichten seine, und damit auch Gloggers, Brötchen verdient (Brigitte Nielsen wird heute prominent oben auf der BlaA-Front abgefeiert, sowie im Kulturteil auf den Seiten 14-15). Kollege Franky Armee faselte nach dem Lesen von Gloggers Kolumne etwas von "Projektion". Auch das weiss man natürlich nicht.


In eigener Sache: Franky Armee und Mad Crawler (meine Wenigkeit) entfliehen dem Schweizer Winter. Keine Angst, wir gehen nicht ins Dschungelcamp. Aber in den vergangenen vier Monaten waren wir dermassen banal und banausig, dass wir mit dem BlaABlog bis jetzt Fr. 14.45 mit Werbung verdient haben. Es reicht also für einen Schirmchen-Drink zum Teilen am Strand - und das lassen wir uns nicht entgehen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle LeserInnen!

In zwei Wochen sind wir wieder für Sie da. Vielleicht hat einer von uns während der nächsten 14 Tage Zeit und Wifi, um hier über den BlaA zu schreiben. Sicher ist es nicht. Bis wir zurück sind, nehmen wir aber gerne wie immer Ihre Kommentare entgegen - oder Ihre Mails mit Ihren geschätzten Story-Vorschlägen.

1 Kommentar:

  1. Das ist eine lange und öde Zeit, ohne euch.
    Ihr macht hier eine super interessante und unterhaltsame Sache. Schade das Ihr in den Ferien seid... aber danke für die ganze Arbeit! Ich freue mich auf den Tag, nach den 14 Tagen!
    Schöne Ferien noch! :)

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